Hannah Preuß ist eine der Preisträgerinnen des GWP-Förderpreises 2024. Foto: privat GWP-Förderpreis / GWP-Förderpreis 2024

Die Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft um das Pferd (GWP) hat 2024 fünf Bachelorarbeiten ausgezeichnet. Hier ist die Zusammenfassung der prämierten Bachelorarbeit von Hannah Preuß. Die GWP und die Fachjury gratulieren herzlich! 

„Kauaktivität und Futteraufnahmezeit von Pferden bei verschiedenen Futtermitteln“

Hannah Preuß (Bachelorarbeit, Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen, Studiengang Pferdewirtschaft)

In dieser Arbeit wurde die Futteraufnahmezeit und Kauaktivität verschiedener Futtermittel und Halmgutlängen bei Pferden untersucht. Besonders wichtig waren die Kauschläge und die Futteraufnahmezeit von Raufutter verglichen mit Krippenfutter sowie die Unterschiede zwischen verschiedenen Halmgutlängen beim Heu.

Der Versuch wurde auf dem Versuchsgut Jungborn der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen mit sechs Pferden durchgeführt. Getestet wurde Heu mit drei unterschiedlichen Halmgutlängen (20 cm, 15 cm und 10 cm), Heulage, ein 1:1 Heu-Stroh-Gemisch, frisch geschnittenes Gras, Mash, Pellets und ganzer Hafer. Das Futter wurde in großen Trögen auf dem Boden der Paddocks gefüttert. Für die Datenerhebung wurden die Pferde bei der Futteraufnahme von drei Personen beobachtet und die Kauschläge wurden mit einer Klicker-App sowie mit einem Halfter gezählt und mit Hilfe einer Stoppuhr wurde die Futteraufnahmezeit gemessen.

Aus diesem Versuch ging hervor, dass Pferde durchschnittlich 30 Minuten für 1 kg Raufutter und etwa 12 Minuten für Krippenfutter brauchen. Somit ist die Futteraufnahmezeit und Kauaktivität signifikant höher bei Raufutter. Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Halmlängen des Heus waren sehr gering und nicht signifikant, sprich sie waren nicht aussagekräftig. Und auch zwischen den anderen Futtermitteln gab es wenig signifikante Unterschiede lediglich in der Futteraufnahmezeit unterschieden sie sich signifikant: die Futteraufnahmezeit von Heu ist signifikant länger als die von Gras, die von Mash ist signifikant kürzer als von Hafer und die von Hafer ist signifikant länger als von Pellets. Zwischen den Futtermittelarten gab es ebenfalls signifikante Unterschiede. Die Pferde benötigten für die Aufnahme von 1 kg Raufutter signifikant länger und kauten somit auch signifikant mehr als bei Krippenfutter. Somit bietet Krippenfutter mehr Speichelbildung, somit auch eine bessere Pufferung des Futterbreis gegenüber der Magensäure und auch eine längere Beschäftigung als Krippenfutter. Lediglich die Futteraufnahmezeit und die Kaufrequenz von Mash beeinflussen sich positiv, bei all den anderen getesteten Futtermitteln beeinflussten sie sich negativ. Je länger die Futteraufnahmezeit, desto größer die Kaufrequenz.

Hannah Preuss (3.v.l.) erhielt Urkunde, Preise und Glückwünsche für ihre prämierte Bachelorarbeit 2024 von Lisa Monßen (Firma HIT Aktivstall), Dr. Ludwig Christmann (Vorstandsvorsitzender GWP), Lauren Moore-Steinbach (FN) und Hendrik Fiegel (Mitglied GWP-Fachjury). Foto: GWP

Hannah Preuss (3.v.l.) erhielt Urkunde, Preise und Glückwünsche für ihre prämierte Bachelorarbeit 2024 von Lisa Monßen (Firma HIT Aktivstall), Dr. Ludwig Christmann (Vorstandsvorsitzender GWP), Lauren Moore-Steinbach (FN) und Hendrik Fiegel (Mitglied GWP-Fachjury). Foto: GWP

Über Hannah Preuß

… ihr persönlicher Bezug zum Pferd
Ich habe mit sieben Jahren angefangen auf einer Jugendfarm zu reiten und schnell das Pferd als Partner für mich entdeckt. Mit etwa 14 Jahren habe ich dann angefangen Reitunterricht zu nehmen und auch den Sport für mich entdeckt.

… was sie bewogen hat, das Thema Pferd auch zu ihrem beruflichen Schwerpunkt zu machen
Durch meine Reitbeteiligung hatte ich noch engeren Kontakt zum Pferd und habe recht schnell entschieden dass ich auch in meinem Beruf mit Pferden zu tun haben möchte. Mich fasziniert es, dass ein so großes und kräftiges Tier so sensibel und anmutig sein kann.

… welcher Aspekt sie besonders am Thema ihrer Arbeit fasziniert
An meiner Arbeit fasziniert mich besonders die Relevanz der Ergebnisse, da die Fütterung und Beschäftigung durch Futter eine enorme Rolle in der artgerechten Haltung von Pferden spielt und es immer wieder neue Erkenntnisse in diesem Bereich gibt.


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