Almut Scheler ist  Drittplatzierte im GWP-Förderpreis 2023, Kategorie Bachelorarbeiten. Foto: privat GWP-Förderpreis / GWP-Förderpreis 2023

Almut Scheler (Bachelorarbeit Universität Rostock, Studiengang Agrarwissenschaften, Professur Tierzucht und Haustiergenetik)

„Erfassung morphologischer Daten beim Warmblutpferd“

Die Exterieurbeurteilung beim Warmblutpferd bildet die Grundlage der ersten Selektionsstufen. Über ein Fachgremium werden Pferde beurteilt und rangiert. Für den Züchter oder auch für fachfremdes Publikum sind diese Bewertungen nicht immer nachvollziehbar. Im Nachhinein sind die Ergebnisse schwer rekonstruierbar und nicht miteinander vergleichbar. Außerdem ist die Beurteilung oftmals subjektiv. Mit der Einführung der Linearen Beschreibung gelang der Schritt in Richtung einer objektiveren und vor allem transparenteren Beurteilung. Diese Bachelorarbeit beschäftigt sich mit der Fragestellung, ob es möglich ist, mehr gemessene und somit unabhängigere Daten in die Praxis der Pferdebeurteilung zu integrieren. Besonderes Augenmerk wurde dahingehend auf die Entwicklung einer Messmethode gelegt, die sicher und schnell umsetzbar ist und in der Praxis auch Anwendung finden könnte.

Für diese Arbeit wurden 16 Warmblutpferde über fotografische beziehungsweise videografische Aufnahmen dokumentiert. Dabei wurden die Pferde mit Markierungen (Koordinaten) an markanten und gut zu erfühlenden Körperpunkten beklebt. Mit Hilfe des Programms Agisoft Metashape 1.7 ⓒ konnten die Pferde digital im 3D-Format dargestellt und vermessen werden. So wurden beispielsweise vier unterschiedliche Winkel für die Hinterhand der 16 Pferde ermittelt (z. B. Sprunggelenkswinkel). Anfangs gab es deutliche Differenzen zwischen den beiden Ansichtsseiten der Hinterhand. Nach Anpassung bzw. Optimierung der Markierungspunkte konnte dieses Problem aber weitestgehend behoben werden. Die Methode muss noch weiter angepasst werden. Die digital gemessenen Ergebnisse können danach beispielsweise in die Lineare Beschreibung integriert werden und somit zu einer weiteren Objektivierung der Exterieurbeurteilung beim Pferd beitragen.

GWP-Förderpreisträgerin Almut Scheler mit Urkunde und Gratulanten: von links Dr. Ludwig Christmann, Hendrik Fiegel, Dr. Astrid von Velsen-Zerweck, Dr. Klaus Miesner, Dr. Enrica Zumnorde-Mertens, Dr. Susanne Marx-Nowak, Thorsten Hinrichs, Dr. Theo Hölscher.

GWP-Förderpreisträgerin Almut Scheler mit Urkunde und Gratulanten: von links Dr. Ludwig Christmann, Hendrik Fiegel, Dr. Astrid von Velsen-Zerweck, Dr. Klaus Miesner, Dr. Enrica Zumnorde-Mertens, Dr. Susanne Marx-Nowak, Thorsten Hinrichs, Dr. Theo Hölscher. Foto: Felsinger

Über Almut Scheler
… ihr persönlicher Bezug zum Pferd

Im Alter von sechs Jahren wurde ich einfach aufs Pony gesetzt, und los ging es. Mit sieben gab es dann das erste eigene Pony. Seither ging es einfach nicht mehr ohne Pferd.

… was sie bewogen hat, das Thema Pferd auch zu ihrem beruflichen Schwerpunkt zu machen
Für mich kam nichts anderes infrage, als eine Ausbildung zur Pferdewirtin zu absolvieren. Nach vielen Jahren als Berufsreiterin ist es nun schwer, vom Pferd wegzukommen. Mit dem Studium der Agrarwissenschaften haben sich zwar eine Vielzahl an Möglichkeiten aufgetan, beruflich andere Wege einzuschlagen. Aber es zieht mich einfach immer zurück zur Thematik Pferd.

… welcher Aspekt sie besonders am Thema ihrer Arbeit fasziniert
Das Thema Zucht hat mich schon immer begeistert. Vor allem durch die Ausbildung von jungen Pferden ist es unvermeidlich, sich mit der Züchtung auseinander zu setzen. Besonders faszinierend an speziell diesem Thema finde ich allerdings, dass es durch die Digitalisierung so viele Möglichkeiten gibt. Gerade bei Entwicklungsprozessen einer wissenschaftlichen Fragestellung ist dies besonders spannend.

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