Sandra Kuhnke (Dissertation, Justus-Liebig-Universität, Gießen)
„Die Lateralität des Pferdes: Bestimmungsmethoden, genetische Aspekte, Interaktion mit der menschlichen Händigkeit und der Einfluss auf die Kommunikation zwischen Pferd und Reiter, den Muskelstatus des Pferdes sowie Sporterfolg und Verletzungsrisiko“- die Dissertation von Sandra Kuhnke bereitet ein sehr komplexes Thema in hervorragender Weise auf
Betreut und begutachtet wurde die Arbeit von Prof. Dr. Uta König von Borstel, die die Arbeit sehr anschaulich wie folgt zusammenfasst: „Frau Kuhnke thematisiert in der vorgelegten Arbeit die Lateralität beim Pferd, womit sie zu Beginn ihrer Arbeit an diesem sehr innovativen Thema Neuland betreten hat, da es zu dem Zeitpunkt so gut wie noch keine Studien zu dieser nicht nur wissenschaftlich sehr anspruchsvollen, sondern auch für die Praxis sehr wichtigen, Fragestellung gab. Die Arbeit ist in englischer Sprache verfasst, gliedert sich auf über 330 Seiten neben einleitenden und zusammenfassenden Kapiteln in sechs Hauptkapitel, in denen die Studien, basierend auf insgesamt fünf unterschiedlichen, selbst erhobenen Datensätzen (die mit insgesamt über 6500 eigenständig und zum Teil aufwändig phänotypisierten Pferden teils äußerst umfangreich ausfallen), hergeleitet, beschrieben und diskutiert werden. Die Methoden sind wissenschaftlich innovativ und anspruchsvoll (z.B. Zügelspannungsmessungen mit Berechnung innovativer Parameter (z.B. Zeitversatz der « peaks ») und deren Relation zur Interaktion zwischen Lateralität des Pferdes und Händigkeit des Reiters) und auch das Methodenspektrum ist für eine Dissertation extrem breit und reicht von einer Umfrage sowie Verhaltensbeobachtungen im Feld wie auch mit spezialisierten Tests über Vergleiche von vorhandenen sowie eigenständig neu entwickelten Methoden zur Lateralitätsbestimmung, Zügelspannungs- sowie Muskelzustandsmessungen bis hin zu quantitativ-genetischen Analysen der umfangreich erhobenen Phänotypen. Die eingangs gestellten, vielfältigen Ziele der Arbeit werden in den jeweils betreffenden Kapiteln wo möglich bzw. sinnvoll zu Hypothesen konkretisiert und jeweils mit der bzw. den betreffenden Studien gemäß der Datengrundlage korrekt und umfassend beantwortet.“
Kurzbiografie:
- Geboren am 26.06.1984 in Köln
- Abitur 2004
- 2004-2007: Bachelorstudiengang Pferdewissenschaften an der Veterinärmedizinischen Universität Wien
- 2008-2009: Masterstudiengang am Hartpury College in Großbritannien
- 2007-2011: Ausbildung zur Physiotherapeutin und Osteopatin für Pferde
- 2011-2012: Arbeit als Pferdewirtin Zucht und Haltung in der Vollblutzucht auf dem Union Gestüt in Eitorf
- Seit 2012: freiberufliche Physiotherapeutin und Osteopatin für Pferde
- 2015-2018: Zuchtleiterin bei der Deutschen Quarter Horse Association e.V.
- 2014-2019: Promotion an der Universität Kassel und an der Justus-Liebig-Universität Gießen
- Seit 2019: Referentin für Pferdezucht-und Haltung an der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen
Sandra Kuhnke
… ihr persönlicher Bezug zum Pferd
Pferde haben mich bereits als kleines Kind fasziniert, so dass bei mir sehr früh der Wunsch aufkam, reiten zu lernen. Auch wenn der Wunsch nach einem eigenen Pferd lange Zeit nicht realisiert werden konnte, standen das Reiten und der Umgang mit dem Pferd als Hobby immer im Mittelpunkt.
… was sie bewogen hat, das Thema Pferd auch zu ihrem beruflichen Schwerpunkt zu machen
Mein starkes Interesse an Pferden im weitesten Sinne, hat mich zu dem Wunsch bewogen, in der Pferdebranche Fuß zu fassen und mein Hobby zum Beruf zu machen. Nun habe ich das Glück mich jeden Tag mit Begeisterung dem „Thema Pferd“ widmen zu können.
… welcher Aspekt sie besonders am Thema ihrer Dissertation fasziniert
Die Tatsache, dass jeder, der mit Pferden umgeht zwangsläufig mit diesem Thema konfrontiert wird und die Auswirkungen, die die Bevorzugung einer Körperseite für die Kommunikation zwischen Pferd und Reiter, deren Sporterfolge und Gesundheit mit sich bringen kann.
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