Janine Brüggemann (Masterarbeit, Georg-August-Universität Göttingen, Department Ökologie für Nutztierhaltung)
„Akzeptanz von verschiedenen Salzkonzentrationen im Tränkwasser bei Ponys“
Ziel der Studie war es zu untersuchen, ab welcher Salzwasserlösung die Population von sechs Shetlandponys Frischwasser gegenüber dem Salzwasser eindeutig bevorzugt.
Zur Beantwortung dieser Fragestellung wurden einem Two-Choice-System für jeweils zwei Tage verschiedene Salzkonzentrationen von 0,25% bis 1,50% (0,25%; 0,50%; 0,75%; 1,00%; 1,25%; 1,50%) und ein Eimer Frischwasser angeboten. Die aufgenommenen Mengen aus den jeweiligen Eimern wurde täglich dokumentiert und die daraus aufgenommenen Salzmengen ermittelt. Zusätzlich erfolgte die Aufzeichnung der konsumierten Menge aus dem ad libitum angebotenen Mineralleckstein und der rationierten Raufutterportionen. Auch das Körpergewicht und der Body Condition Score der Tiere wurde erfasst. Um das Verhalten der Ponys auszuwerten, wurde stichprobenartig eine 24-stündige Verhaltensbeobachtung per Videoaufnahmen durchgeführt. Insgesamt bestand die Studie aus einer Kontrollphase und einer anschließenden Versuchsphase.
Bis zu einer Salzkonzentration von 0,25% zeigten sich neutrale Geschmacksantworten. Ab 0,5% unterschieden die Tiere zwischen Salz- und Frischwasser mit einer Präferenz gegenüber der Salzlösung. Ab 0,75% Salz im Wasser stellte sich der Salzwasserlösung gegenüber einer beginnenden Ablehnung ein, die sich jedoch erst für die Salzkonzentrationen von 1,25% und 1,50% signifikant zeigte.
Insgesamt war sowohl in der Kontroll-, als auch in der Testphase ein Überkonsum von Salz bzw. Natrium zu beobachten. Trotz Salzangebots aus dem Wasser, reduzierte sich die Aufnahme aus dem angebotenen Leckstein nicht. Hohe Salz- bzw. Natriumtoleranz oder die fehlende Feineinstellung des Natriumhaushaltes der Tiere könnten ein Grund dafür sein. Wasser- und Elektrolythaushalt sowie persönliche Geschmackspräferenzen könnten Einfluss auf das Test-, Aufnahme- und Ablehnungsverhalten der Tiere haben. Die Ponys zeigten zum Teil sehr individuelle Verhaltensweisen, jedoch war die Gesamttendenz der dokumentierten Daten und Verhaltensmerkmale bei allen Tieren sehr ähnlich.
Im Anschluss an diese Studie empfehlen sich anknüpfende Studien mit größerer Population und einer größeren Stichprobe, in denen Verhaltensreaktionen genauer untersucht werden und welchen Einfluss dabei physiologische Antworten des Wasser- und Elektrolythaushalts haben können.
Kurzbiografie
- Geboren am 25 September 1987 in Essen
- 2004 bis 2005 Auslandsjahr am John-Abbott- College in Montreal, Kanada
- 2008 Abitur in Essen-Bredeney
- 2008 bis 2015 Studium der Agrarwissenschaften an der Georg-August-Universität Göttingen; Bachelorabschluss mit einer Arbeit zur Hippotherapie
- 2016 bis 2020 Masterstudium in Göttingen
- Ehrenamtliche Tätigkeit in einem Reitbetrieb: Mithilfe bei Kundenbetreuung und Reitunterricht, Unterstützung von Events, Fotoshootings und Betreuung der Homepage
- Fahrabzeichen Klasse 3
- Teilnahme und Mithilfe bei der Organisation der AG Pferd an der Uni Göttingen
Janine Brüggemann
…ihr persönlicher Bezug zum Pferd
In meiner Kindheit begeisterte ich mich bereits für die Pferdewelt und durfte irgendwann auch anfangen zu reiten. Seitdem hat mich das Pferdefieber nicht mehr losgelassen. Angefangen beim klassischen Reitsport, bin ich nach Umzug nach Göttingen beim Westernreitsport gelandet, aber auch die Fahrlehre hat es mir angetan. Mit meinem eigenen Pferd gehe ich durch dick und dünn.
…was sie bewogen hat, das Thema Pferd auch zu ihrem beruflichen Schwerpunkt zu machen
Die Welt der Pferde bietet ein interessantes Berufsumfeld mit vielen interessanten Möglichkeiten auch sein eigenes Wissen über das Pferd zu erweitern. Ich möchte mich mit dem identifizieren können, was ich berufsmäßig mache und da liegt es nahe, das geliebte die Berufsauswahl mit dem Hobby zu verbinden.
…welcher Aspekt sie besonders an ihrem Masterarbeitsthema fasziniert
Ich bin ehrlich: Nach insgesamt zwei Fehlläufen anderer Masterarbeitsthemen war ich glücklich, über das Angebot einer Masterarbeit mit interessantem Thema zu stolpern, die vom entsprechenden Lehrstuhl so angeboten worden war. Besonders gefesselt hat mich an dem Thema, welche physiologischen Vorgänge im Körper der Pferde dafür zuständig sind, den Wasser- und Elektrolythaushalt zu steuern. Da es beim Menschen dieselben Mechanismen sind, hat man diesbezüglich auch einiges über sein eigenes Salzkonsumverhalten verstehen können.
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