GWP-Förderpreis / GWP-Förderpreis 2019

Linda Speidel (Bachelorarbeit, Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen)

“Management der Schutzimpfung gegen Herpesvirusinfektionen des Pferdes in Deutschland” ist Titel der Bachelorarbeit von Lina Speidel, die ihre Studie als quantitative Erhebung auf Grundlage einer Online-Umfrage anlegte.

Zusammenfassung und Ergebnis:

Equine Herpesviren sind hoch ansteckend und in vielen Pferden latent vorhanden. Durch Stresssituationen können die Viren reaktiviert werden. Ist in solchen Situationen die Immunitätslage der Pferde für die Virusabwehr ausreichend, können Erkrankungsrisiken und Virusausscheidung verringert werden. Um den angestrebten Impferfolg zu erzielen und den Infektionsdruck so gering wie möglich zu halten, sollten alle impffähigen Pferde in einem Bestand ab dem Beginn eines Impfprogramms im gleichen, anhaltenden Rhythmus geimpft werden. Nur so kann eine Populationsimmunität aufgebaut werden. Da jedes Pferd zu jeder Zeit einem gewissen Infektionsrisiko ausgesetzt ist, betrifft das Thema jeden, der eine Betreuungsverantwortung für Pferde trägt.

Die vorliegende Studie wurde als quantitative Erhebung initiiert, um die aktuelle Situation des Managements der Schutzimpfung gegen equine Herpesvirusinfektionen in Deutschland darzulegen. Darüber hinaus wurden das Informationsmanagement und die Bereitschaft für Veränderungen im Impfverhalten der Probanden erfragt. Grundlage hierfür bildete eine Online- Umfrage, die an alle Personen mit Betreuungsverantwortung für mindestens ein Pferd gerichtet war. Im Zeitraum vom 14. November 2017 bis zum 14. Februar 2018 nahmen 556 Probanden an der Umfrage teil.

Die Impfstoffe gegen EHV-Infektionen unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung. Ihre Wirksamkeit und Nebenwirkungen werden nicht einheitlich diskutiert. Am häufigsten wurde von den Befragten Equip EHV 1,4 (50,28 %) verwendet, gefolgt von Prevaccinol (33,43 %) und BioEquin H (14,08 %). Die Zuständigkeit lag meist bei den Pferdebesitzern (75 %). Durchschnittlich geben die Probanden insgesamt etwa 116 Euro pro Jahr für alle Impfungen eines Pferdes aus. Die Informationen zu den Impfungen werden in der Regel (95,5 %) von den Tierärzten bezogen, es besteht aber dennoch Informationsbedarf (65,8 %) und Interesse an einer Informationsveranstaltung (62,2 %). Von enormer Wichtigkeit sind rechtzeitige angemessene Quarantänemaßnahmen im Falle eines EHV-Ausbruchs, diese werden aber nur bei 39,03 % der Befragten durchgeführt.


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